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50+ und noch voller Tatendrang
Fünf Tipps wie Sie Ihre Position im Unternehmen stärken

Glaubt man den Medien, könnte man meinen, dass die Fünfzigplusser das ungewollte „alte Eisen“ sind, doch tatsächlich heißen sie nicht umsonst „Best Ager“:

  • Sie verfügen über jede Menge Erfahrungen
  • Sie haben Routinen entwickelt und nutzen viele Abkürzungen, um Ihr Tagesgeschäft zu erledigen und Ihre Ziele zu erreichen.
  • Sie haben beruflich und privat schon Vieles gesehen.

Da Sie diesen Beitrag lesen, weiß ich, dass Sie aktiv, engagiert und vielseitig interessiert sind.

Trotzdem gibt’s da natürlich auch eine Kehrseite: Das Berufsleben biegt langsam auf die Zielgerade ein. Nicht alle neuen Veränderungen, findet man gut oder es schleicht sich – bei einem selbst oder Kollegen – hie und da der Gedanke ein, dass sich etwas nicht mehr lohnt: das neue Computersystem, das Umstellen von Prozessen, das Übernehmen von Verantwortungsgebieten.

In manchen Unternehmen werden gerade die etablierten Mitarbeiter, die schon lange da sind, gar nicht mehr so wahrgenommen. Sie zählen irgendwie zum Inventar. Dann schätzt man vielleicht schon, was Sie alles wissen und tun, aber nimmt nicht immer den Wert bewusst wahr, den Sie einbringen.

Jetzt liegt es an Ihnen, für sich einzutreten:

1. Stärken Sie Ihre Position als Know-how-Träger!

Wenn Sie es nicht ohnehin schon tun: Werden Sie zu einem gefragten Ansprechpartner, indem Sie Ihr Wissen teilen und andere unterstützen. Nehmen Sie sich Zeit, um Fragen zu beantworten. Erklären Sie komplexe Dinge einfach und anschaulich, so dass es jeder verstehen und nachvollziehen kann. Dazu gehört natürlich auch, dass Sie gut zuhören, sich aktiv austauschen, denn so kann sich neues Wissen mit Ihren Erfahrungen verbinden. Sie können kombinieren und bei neuen Lösungen aktiv beitragen.

2. Werden Sie zum Impuls- und Ideengeber!

Hat man schon ein paar Jahrzehnte mehr auf dem Buckel, hat man vieles schon gemacht, probiert und gesehen. Auch hier gibt es die zwei Seiten der Medaille: Die eine ist, dass Sie aus dieser Praxiserprobtheit heraus ganz viel Impulse und Ideen entwickeln können. Die andere ist, dass man manchmal abgeklärt wird („Das haben wir schon mal probiert.“, „Das wird nix!“). Impuls- und Ideengeber zu sein heißt nicht, alles gut zu finden. Wichtige Impulse mahnen auch mal zur Vorsicht oder lenken eine Idee in neue Bahnen. Es geht also einerseits darum, sich aktiv einzubringen. Andererseits ist es wichtig, das auf konstruktive Weise zu tun.

3. Fördern Sie als Mentor jüngere KollegInnen!

Eine wunderbare Entwicklung ist vor einigen Jahren auch nach Deutschland geschwappt: Das Mentoring. Das umfasst weit mehr, als nur das Weitergeben von Erfahrungen. Sie nehmen einen jüngeren Kollegen so richtig unter Ihre Fittiche und unterstützen ihn dabei, einen guten Job und Karriere zu machen. Ganz wichtig ist dabei auch Ihre Offenheit, zum Beispiel die Türen zu Ihrem Netzwerk zu öffnen, Ihren Mentee aktiv zu fördern – aber nicht einfach alles in den Schoß zu legen. Sondern sie zu fordern!

Umgekehrt profitieren Sie von den Kenntnissen und Fähigkeiten ihres Mentees. So partizipieren beide Seiten gleichermaßen an neuen Sichtweisen und anderen Meinungen. Wollen Sie über den Tellerrand Ihres eigenen Unternehmens schauen, können Sie sich zum Beispiel als Mentor*in für das Mentorenprogramm des DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte anmelden.

4. Fungieren Sie als Motor und Umsetzer!

Wenn Sie mich fragen: Im Geschäftsleben wird immer mehr geredet. Wir erfahrenen Berufstätigen haben da tatsächlich aktivere Zeiten erlebt. Erneut gibt es hier natürlich das Pro und Contra. Es ist nicht gut, immer vorzupreschen. Es ist aber auch nicht gut, ständig in Meetings zu sitzen, Berichte zu schreiben und ein Projekt immer wieder durchzukauen statt abzuschließen. Ihr Unternehmen braucht Motoren, die eine besprochene Idee oder ein Projekt dann auch mit starker Hand umsetzen … oder mindestens zur Realisierungsreife bringen. Nutzen Sie Ihre Insiderkenntnisse und bringen Sie Ihre praktischen Erfahrungen ein, damit Ideen weiter entwickelt und umgesetzt werden. Führen Sie Veränderungen tatkräftig mit herbei. So hinterlassen Sie Spuren in der Organisation und sorgen dafür, dass Ihr Erfahrungsschatz intensiv genutzt wird.

5. Nutzen Sie Ihre Ressourcen für Ihre Zielerreichung!

Jetzt kommt das Wichtigste: Ihre persönlichen Ziele, die Sie noch haben. Ganz egal, ob Sie noch fünfzehn oder nur noch zwei Berufsjahre haben: Was wollen Sie denn noch „reißen“ und wie stellen Sie sich Ihre persönliche und private Zukunft vor.

Entscheiden Sie bewusst, was sie wollen und was sie nicht wollen und dann halten Sie Ihre Augen und Ohren für alle sich Ihnen bietenden Möglichkeiten offen. So können Sie auch künftig die Dinge tun, wo sie viel Erfahrung haben, die Erfolge bringen und Ihnen Wertschätzung von Ihren Kollegen einbringen.

50+ und es wird immer besser!

Zahlen sind Schall und Rauch und genau genommen, ist die Frage nicht wie alt wir sind, sondern wie jung wir uns fühlen. Also alles eine Frage der Sichtweise und der persönlichen Einstellung.

Ein Grund mehr, uns von unserer eigenen Anzahl an Jahren nicht negativ beeinflussen zu lassen, denn entscheidend ist was wir tun, welches Ziel wir vor Augen haben und wie wir unsere Fähigkeiten einsetzen und nutzen.